Eispause und Sonnenbrand – Baja California mit dem Fahrrad Teil 1

Cycling to Ensenada

Mit dem Rad nach Ensenada

Eispause und Sonnenbrand – Baja California mit dem Fahrrad Teil 1
Land
: Mexiko
Von Tijuana bis Ensenada
Draus gelernt: Drei Mal eincremen hilft beim Schwitzen auch nicht mehr
Drüber gelacht: Australien und Mexiko sind gar nicht so verschieden
Schönstes kleines Wunder: Geschichtsstunde aus erster Hand
Größte Herausforderung: Mal sehen ob die Beine noch mitmachen
Geradelte Tage: 1 1/2
Geradelte Kilometer: 124
Durchschnittliche Kilometer pro Tag: 82,66
Insgesamt bis Tijuana geradelte Kilometer: 26.015

Letzten Blog verpasst? Hier kommt er: Winterpause in Mexiko
Blog in English: Sunscreen and Ice cream – Baja by bike part 1

Die Radtaschen sind gepackt, es kann los gehen. In Stadtzentrum Tijuanas haben uns die guten Frauen und Männer von Cotuco (Tourismus Tijuana) eine Verabschiedung organisiert. samt rotem Teppich, Presse und Musik. Wir sind völlig baff. „Verabschiedung“ nannte man das und ich dachte eher, dass das Cotuco Team uns die Hände schütteln und viel Glück wünschen will.

We will certainly miss Tijuana

Eine richtig tolle Verabschiedung schmeißt man uns!

Es ist ein großes Event mit allerlei Presse (Zeitungsartikel hier unter „Spanisch“), Händeschütteln und Fotos, es kommen die Sponsoren des Events, der Präsident des Tourismusverbandes und allerlei Frauen und Männer der Tourismuspolizei von der Fahrradstreife. Ein weiteres Mal sind wir von dieser Stadt schwer beeindruckt.

Bye Bye good friend Tijuana (picture by Diario Tijuana)

Unsere Verabschiedung (Foto von Diario Tijuana)

Nach 15 Metern schleift Robertos Schaltung und nach 300 Metern erreichen wir einen Radladen, in dem das erstmal gerichtet wird. Seltsamer Start. Einige Freunde die uns auch schon bei unserer Ankunft in der Stadt mit dem Rad begleitet haben, begleiten uns nun wieder bis zum Highway der durch die Stadt und dann aus ihr heraus führt. Nun geht es erstmal den Berg hinauf. Ich bin ganz froh dass uns nun niemand mehr begleitet, denn ich quäle mich mit 11 km/h voran.

Wonderful ceremony in front of the Jai Alai. Now we were full of motivation for the trip! (picture by Diario Tijuana)

Tolle Zeremonie vor dem Jai Alai. Nun sind wir voller Motivation für den Weg! (Foto von ciudadtijuana.info)

Nun bin ich gespannt ob sich der regelmäßige Sport ausgezahlt hat. Es ist schon zum Lachen, wie ich nach all den Jahren immernoch Angst und Bammel vor einem kleinen Hügel habe, aber ich war noch nie eine sehr selbstbewusstle Radlerin und habe mich in meinem Leben nie als sportlich und fit gesehen. Von Null auf 277 Meter fahren wir nun und zum Glück ist das ganz gut machbar. Babyschritte, der nächste Hügel wird dann etwas höher. Die letzten Tage waren kühl und windig, aber heute knallt die Sonne. Wir schwitzen nicht schlecht.

Ice cream break

Eispause am Straßenrand

Der Verkehr ist natürlich brutal. Aber wir haben Platz und sind zufrieden. Nach zehn Kilometern halten wir an einem Eis-Stand, dann geht es weiter. Heute fahren wir nur bis Rosarito, dort übernachten wir bei Armida, einer Freundin von Katyna.

Cat on my bike

Und ich habe mich schon gewundert, warum sich das Rad so schwer anfühlt.

Armida wohnt hier mit ihrem Mann, ihrer Mutter, ihren Söhnen Héctor und Adrian und Héctors Freundin Lisa. Außerdem teilen sie den Garten mit zwei Hunden und sechs Katzen. Ich bin hoch begeistert, denn ich merke dass ich es schon etwas vermisse, Katynas Hund Chispa um mich herum zu haben.

Welcome to Rosarito, Baja California by bike

Rosarito die Erste! Weiter im Süden kommt noch ein Dorf mit dem gleichen Namen.

Das Radeln zieht sich ein bisschen hin, da wir für unser Baja Tourismus Projekt immer wieder halten und nach Information fragen. Wir verlassen Rosarito und radeln weiter gen Süden. Eine ganze Weile geht es immer an der Küste entlang durch Dörfer und kleine Städte bis hin zu einem Strand.

Fruit Stand in Baja California

Es gibt jede Menge Gelegenheiten für Obstpäuschen

Die Autobahn führt weiter an der Küste entlang, während wir auf der „Libre“ einen Schlenker durchs Inland machen. Im Dorf La Mision stärken wir uns mit ein paar Tacos, dann geht es den Berg hinauf. Die Straße windet sich durch schroffe Felsen und die Autofahrer sind zum Glück sehr rücksichtsvoll. Wieder schwitzen wir ganz gut, und wieder halten die Beine überraschend gut durch.

Windy road in between two rocky walls

Wir schlängeln uns durch ein paar Felsenwände

Oben angekommen ist es plötzlich als wären wir zurück in Australien. Links und rechts von uns liegen gelbe Felder und am Straßenrand wachsen Eukalyptus Bäume. Ein paar Blumen blühen und die Bienen summen.

Rosarito by bike

Rosarito mit dem Rad

Bei all der Schönheit fällt uns erst spät auf, dass wir einen Anfängerfehler begangen und viel zu wenig Wasser mitgenommen haben. Das rächt sich natürlich jetzt nach dem Anstieg. Wir halten am einzigen Laden weit und breit „La Pasadita“, kaufen zwei Liter und quatschen mit der Besitzerin.

In between Tijuana and Ensenada

Zwischen Tijuana und Ensenada

Sie hat schon allerlei Reiseradler mit Wasser, Essen, Bier und einem Zeltplatz versorgt und ist überrascht, auf wie viele radelnde Familien mit kleinen Kindern sie trifft. Die meisten von ihnen seien auf dem Weg von Patagonien nach Alaska oder andersherum.

Viewpoint Ensenada letters

Einfahrt nach Ensenada von oben betrachtet.

Kurz bevor wir Ensenada erreichen saust Flor im Auto an uns vorbei. Sie hat uns bereits im November auf dem Weg von San Diego nach Tijuana begleitet, dann wieder am Abreisetag und nun sehen wir sie schon zum zweiten Mal heute im Auto. Flor dreht um und parkt neben uns.

Cactus forest on Ensenada's hill

Kakteenwald am “Hügel” von Ensenada.

Ihrer Mutter und Tante hatten Behördengänge in Ensenada zu erledigen und die drei waren eigentlich auf dem Heimweg, doch nun da sie uns sehen, wollen sie uns gerne zum Essen einladen. Das nehmen wir natürlich gerne an.

Great dinner and great talks with Flor, her mother and her aunt

Tolle Gespräche und leckeres Essen mit Flor, ihrer Mutter und ihrer Tante.

Flors Mutter ist in Tijuana geboren und ein wandelndes Geschichtsbuch. Ihre Familie war bei den Anfängen der Stadt dabei, sie haben den Boom der Hollywood Schauspieler erlebt, die sich in den 20ern zur Prohibition ihre verbotenen Cocktails bestellten, sowie den Wandel von ein paar großen Farmen zu dem, was heute die Avenida Revolución und das Stadtzentrum ausmacht. Mit einer großen Michelada und dem Mund voller Shrimp-Quesadilla hören wir gebannt den vielen Geschichten zu.

A Tijuanense in Ensenada

Ein Tijuanense in Ensenada

Es ist schon dunkel als wir bei Dora ankommen. Sie ist die Mutter von Robertos Freund Jorge und heißt uns sofort willkommen. Doras Herz hängt an Ensenada, sie liebt die Natur hier, die Nähe zu den Walen und Wellen, die Schule an der sie Biologie unterrichtet, und sie liebt ihre Nachbarschaft.

Cycling the Baja California #bajabybike #bajamitdemfahrrad #bajaenbici

Das liegt noch alles vor uns! Wir sind gespannt.

Sie ist eine großartige Gärtnerin und in ihrem Vorgarten wachsen Papayas, Bananen und sogar einmal eine kleine Ananas, die sich schnell zur Attraktion der Nachbarschaft entwickelt hat.

With our lovely host Dora and my lovely mother-in-law Katyna

Unsere liebe Gastgeberin Dora und meine liebe Schwiegermutter Katyna.

An der einen Straßenecke wohnt ihre Schwester und an der anderen ihre Tochter. Da ihre Eltern neun Stunden südlich in Guerrero Negro wohnen, fahren sie einander eben regelmäßig besuchen.

Ensenada's best Tostadas in La Guerrerense

Die wohl besten Tostadas der Stadt gibt es hier in La Guerrerense

Wir haben uns beide ganz gut die Arme verbrannt, obwohl wir uns drei Mal eingecremt haben. Man merkt, dass wir die letzten Monate wie die Sesselpupser größtenteils drinnen verbracht haben. Auch der Hintern tut nach eineinhalb Tagen auf dem Rad weh. Daran werden wir uns wohl oder übel gewöhnen müssen. Eine Hornhaut wird uns (zum Glück) nicht wachsen.

... and everybody seems to know!

… daher ist hier auch immer was los.

Es ist Wochenende und Robertos Familie besucht uns in Ensenada. Was wir in eineinhalb Tagen abgestrampelt haben, fahren sie in eineinhalb Stunden mit dem Auto. Es ist toll, die Familie so nahe zu haben und wir sind natürlich umso trauriger, als wir uns schlussendlich doch verabschieden müssen.

Héctor and Shimamoto from SECTURE (Baja California's Tourism) give us plenty of tips, brochures and ideas. Shimamoto knows his state very well and has even cycled quite some parts of it!

Mit Héctor und Shimamoto von SECTURE (Tourismus Baja California). Shimamoto kennt den ganzen Staat und ist viele Teile auch schon selbst geradelt! Er gibt uns allerlei hilfreiche Tipps.

Für uns geht es nun weiter einmal über die Berge bis auf die Ostseite der Halbinsel. Wir sind gespannt.

Nächster Teil hier: Wind, Wüste und Salzwolke – Baja California mit dem Fahrrad Teil 2

 

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